Wasserstoff: Förderprogramm HyLand geht in die zweite Runde
Die unter der Abkürzung HyLand bekannte Förderung von
Wasserstoffregionen in Deutschland geht in die zweite Runde. Das gab
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Rahmen der Ersten Deutschen
Wasserstoffvollversammlung bekannt. Auch in der zweiten Auflage des
Wettbewerbs gibt es ein mehrstufiges Angebot, das die spezifischen
Bedarfe, Ressourcen und Potenziale vor Ort berücksichtigt, so der
CSU-Politiker. So reiche die Förderung von der ersten Organisation der
Akteurslandschaft inklusive der Erstellung eines ersten Konzepts für die
Region („HyStarter“) über die Erstellung von integrierten Konzepten und
tiefergehenden Analysen („HyExpert“) bis zur Beschaffung von
Anwendungen, um bestehende Konzepte umzusetzen („HyPerformer“). Der
Start soll laut Scheuer noch in der ersten Jahreshälfte 2021 folgen.
Ziel sei es, dass der Wasserstoff möglichst aus erneuerbaren Energien
vor Ort hergestellt und dann auch in der Region verbraucht werde. „Klar
ist, wir denken Mobilität neu und ganzheitlich – von der Produktion der
Energie über die Antriebstechnologie bis hin zur Tankinfrastruktur. Nur
wenn Wasserstoff wirklich grün wird, können wir die Menschen überzeugen
und die Mobilität klimafreundlich gestalten“, sagte der Minister.
Wasserstoff europäisch gedacht
Eine wichtige Aufgabe werde 2021 sein, ein europäisches Vorgehen für
den Einsatz und die Betankungstechnologie von Nutzfahrzeugen mit
Wasserstoff zu entwickeln. Hier werde eine enge Kooperation aller
Akteure aus Industrie, Forschung und Politik angestrebt. Mehr
Aufmerksamkeit soll in diesem Zusammenhang und darüber hinaus auch auf
den Aktivitäten im Bereich RCS - Regulations, Codes & Standards
liegen, also den Regelwerken, Durchführungsbestimmungen und Normen im
Bereich Wasserstoff.
Teil der Vollversammlung war auch ein
Statusbericht zu den Aktivitäten im Nationalen Innovationsprogramm
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Danach haben das
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im NIP 2 seit 2017
insgesamt 240 Millionen Euro bzw. 75 Millionen Euro in die Förderung von
Forschung und Entwicklung der Technologie investiert. Die Beschaffung
von Nullemissionsprodukten aus der Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie unterstützt das BMVI mit 205 Millionen Euro
(BMVI). Die Beschaffungsunterstützung des BMWi konzentrierte sich dabei
auf KfW-Förderzusagen für rund 14.300 stationäre Brennstoffzellensysteme
zur Strom- und Wärmeerzeugung in Einfamilienhäusern im Rahmen des
Technologieeinführungsprogramms. Die Beschaffungsunterstützung des BMVI
wurde aktuell u. a. eingesetzt zur Anschaffung von 876
Brennstoffzellen-PKW und den Aufbau eines Netzes von insgesamt 43
Wasserstofftankstellen, um emissionsfreie Mobilität mit Wasserstoff
attraktiver zu machen. 2020 wurden vier Aufrufe zur Markaktivierung
beendet, ein Großteil der eingegangenen Anträge befindet sich derzeit
nochin der Bewilligungsphase. Bisher konnten aber beispielsweise bereits
43 Abfallentsorgungsfahrzeuge bzw. Kehrmaschinen und über 500
Brennstoffzellensysteme zur autarken Energieversorgung digitaler oder
kritischer Infrastrukturen bewilligt werden.
Link: https://www.zfk.de/politik/deutschland/wasserstoff-foerderprogramm-hyland-2-geht-in-die-zweite-runde
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