"HyDelta" soll Integration von Wasserstoff beschleunigen

Unter dem Namen "HyDelta" ist in den Niederlanden in dieser Woche ein Forschungsprogramm zur Integration von Wasserstoff in die bestehende Gasnetzinfrastruktur gestartet. Es ziele darauf ab, Barrieren für innovative Wasserstoffprojekte zu beseitigen, teilte der Gasinfrastrukturkonzern Gasunie mit. Es läuft bis Januar 2022. Neben Gasunie umfasst das Hydelta-Konsortium: die technische Zertifizierungs- und Beratungsgesellschaften DNV GL und Kiwa, die Netzbetreiberorganisation Netbeheer Nederland, die Netzwerkorganisationen New Energy Coalition und TKI Nieuw Gas sowie die niederländischen Forschungseinrichtung TNO.

Hindernisse aus dem Weg räumen

Oft gebe es praktische Hindernisse im Bereich der Genehmigungen, der Infrastruktur oder der Sicherheitsbestimmungen, weshalb innovative Projekte nicht richtig in Gang kommen, heißt es von Gasunie. Das Hydelta-Programm soll diese Hindernisse ausräumen und der Anwendung von Wasserstoff den Weg ebnen. "Dieser Schritt ist notwendig und dringend, um die vielen Innovationen, die jetzt entwickelt werden, beschleunigen und weiterführen zu können", sagt Jörg Gigler von TKI Nieuw Gas.

Ausgewählte Themen des Programms sind technische Änderungen am Gasnetz, die Auswirkung von Beimischungsverpflichtungen, Geruch und Sichtbarkeit und die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Ziel sei es, einen integrierten Lösungsansatz für den Transport und die Nutzung von Wasserstoff zu entwickeln. Dabei soll direkt anwendbare Forschung eine zentrale Rolle spielen. Ein Abgleich mit internationalen Initiativen soll dabei unnütze Dopplungen von Forschungsprojekten vermeiden.

Entwicklung steht noch am Anfang

Dass das Gasnetz grundsätzlich zum Transport von Wasserstoff gut geeignet ist, habe Kiwa in einer Studie bereits nachgewiesen, teilte das Unternehmen aus Rijswijk mit. "Wir bei Kiwa glauben, dass Wasserstoff eine der Lösungen ist, um die Energiewende jetzt zu vollziehen", so Sjoerd Delnooz von Kiwa. Gemeinsam mit dem Netzbetreiber Alliander hat das Unternehmen im vergangenen Jahr in Appeldorn ein "Wasserstoff-Haus" zu Demonstrationszwecken errichtet, in dem für Küche, Heizung und Warmwasser Wasserstoff statt Erdgas genutzt wird. Durch die Mitarbeit bei Hydelta hofft Kiwa, die Entwicklung einer auf Wasserstoff basierenden Energieversorgung beschleunigen zu können.

In den vergangenen Jahren sei international und besonders innerhalb der EU das Bewusstsein dafür gewachsen, dass die Produktion und Nutzung von kohlenstoffneutralem Wasserstoff ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende sein wird, heißt es weiter von Gasunie. Auch in den Niederlanden habe die Politik Initiativen ergriffen, um eine Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Trotz aller Bemühungen befinde sich die Entwicklung noch im Anfangsstadium und es gebe noch viele offene Fragen von den technischen Grundlagen bis hin zu wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten.

Welche Normen müssen gelten?

Die großtechnische Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff werde nicht von allein geschehen. "Investitionen können nur getätigt werden, wenn die Vorschriften in Ordnung sind", so Catrinus Jepma, emeritierter Professor für Energie und Nachhaltigkeit an der Universität Groningen und Mitglied der New Energy. Die Infrastruktur sei sehr wichtig, deshalb müsse klar sein, welche Normen für den sicheren und zuverlässigen Transport gelten müssen.

Das Hydelta-Konsortium wurde Mitte 2020 auf Initiative von Gasunie und Netbeheer Nederland gegründet. Das Forschungsprogramm ist zunächst auf ein Jahr bis Ende Januar 2022 angelegt, mit der Möglichkeit auf eine Verlängerung bis Ende April 2022. Aktuell seien alle benötigten Kenntnisse unter den Teilnehmern vorhanden. Bei einer möglichen Fortführung des Programms würden voraussichtlich weitere Konsortialpartner einbezogen. Die Ergebnisse des Forschungsprogramms will das Konsortium im Internet veröffentlichen. /tc

Link: https://www.energate-messenger.de/news/209096/-hydelta-soll-integration-von-wasserstoff-beschleunigen

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